Was ist die Ernährungspyramide?
Die Ernährungspyramide ist eine didaktische, meistens zweidimensionale, pyramidenförmige Einteilung von Lebensmitteln, die für eine gesunde Ernährung empfohlen werden. Auf der unteren Ebene der Pyramide befinden sich empfehlenswerte Basis-Lebensmittel, die am häufigsten verzehrt werden sollen. Auf der obersten Ebene der Ernährungspyramide stehen verzichtbare oder selten zu konsumierende Nahrungsmittel sowie Genussmittel wie Süßigkeiten.
Die Ernährungspyramide der WHO: mediterran, reichlich gutes Fett, Ballaststoffe
Was ist die Mediterrane Ernährungspyramide?
Die mediterrane Ernährungspyramide basiert auf der traditionellen Ernährungsweise der Menschen in den Mittelmeerländern, insbesondere Kreta, Griechenland und Süditalien.
Warum wurde die Mediterrane Ernährungspyramide entwickelt?
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Menschen in den Mittelmeerländern trotz der relativ hohen Fettzufuhr in ihrer Ernährung niedrigere Raten an Herzkrankheiten aufwiesen im Vergleich zu Ländern wie den USA und Großbritannien. Dies führte zu Studien und zur Entwicklung der mediterranen Ernährungspyramide.
Wann wurde die Mediterrane Ernährungspyramide eingeführt?
Die mediterrane Ernährungspyramide wurde 1993 von der Oldways Preservation & Exchange Trust, der Harvard School of Public Health und der Weltgesundheitsorganisation eingeführt.
Wird die Mediterrane Ernährungspyramide auch heute empfohlen?
Ja, die mediterrane Ernährung wird von vielen Ernährungs- und Gesundheitsorganisationen auf der ganzen Welt empfohlen. Darunter sind die Weltgesundheitsorganisation WHO und die American Heart Association.
Welchen wissenschaftlich erwiesenen Nutzen bietet die Mediterrane Ernährungspyramide?
Nachgewiesen wurde der mediterranen Kost die Senkung des Risikos für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und bestimmte Krebsarten.
Auch wenn es je nach Land und Kontinent kleine Unterschiede in den offiziellen Empfehlungen zur Ernährung geben kann: Die mediterrane Ernährung ist in vielen Ländern weltweit als gesund und nahrhaft anerkannt.
Die erste Ernährungspyramide: Schwerpunkt auf Kohlenhydrate – Empfehlung: fettarm
Die erste Ernährungspyramide gilt heute als nicht mehr zeitgemäß. Wissenschaftliche Studien und die Beobachtung der Entwicklung der Gesundheit in verschiedenen Nationen haben gezeigt: Die Empfehlung, eine pauschal kohlenhydratreiche und ebenso pauschal fettarme Ernährung zu praktizieren, ist nicht gesundheitsförderlich.
Bei der ersten Ernährungspyramide fehlte die Unterscheidung zwischen hochwertigen Kohlehydraten und hoch verarbeiteten, oft auch zuckerhaltigen Kohlenhydratprodukten. Auch bei der Qualität von Fetten wurde beim ersten Aufbau der Ernährungsempfehlungen kaum eine Unterscheidung vorgenommen.
Wie entstand die erste Ernährungspyramide?
Angeblich entwickelte die Schwedin Anna Britt Agnsäte die erste Lebensmittelpyramide. Im Jahr 1992 übernahm die amerikanische Regierung Teile dieser ersten Ernährungspyramide.
Was bemängeln Kritiker an den ersten Lebensmittelpyramiden?
Kritiker setzen an den ersten Lebensmittelpyramiden aus, dass sie stark von der Lebensmittelindustrie beeinflusst worden sein sollen. Cerealien wie etwa Frühstücksflocken sind Getreideprodukte, jedoch meistens mit Zucker versetzt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die ersten Lebensmittelpyramiden auf der Basis von Lebensmittelgruppen und weniger auf der Basis von Nährstoffen entwickelt wurde.
Warum wird die alte Ernährungspyramide als veraltet betrachtet?
Die Kritik an den ersten Ernährungspyramiden zielt auf die Einteilung von Kohlenhydraten und Fetten, unabhängig von ihrer Qualität, ab. Kohlenhydrate, darunter vor allem Getreideprodukte, wurden ohne Rücksicht auf den Grad der Verarbeitung und ihres Zuckergehaltes an die Basis der Ernährungspyramide gesetzt. Auch die Rolle gesunder Fette nicht ausreichend berücksichtigt.
Wer hält die alte Ernährungspyramide für veraltet?
Kritik an der alten Ernährungspyramide kommt von vielen Seiten. Der Widerspruch richtet sich gegen die einseitige und aus Sicht der Ernährungswissenschaft falsche Einteilung von Lebensmittelempfehlungen.
- Ernährungswissenschaftler haben Kritik an der alten Ernährungspyramide geäußert, weil die Pyramide nicht zwischen hochwertigen und minderwertigen Lebensmitteln unterscheidet. Sie kritisieren auch, dass die Pyramide eine hohe Kohlenhydratzufuhr empfiehlt, obwohl Studien zeigen, dass eine Ernährung mit hohem Kohlehydratanteil zu gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes führen kann.
- Gesundheitsorganisationen wie die World Health Organization (WHO) und die American Heart Association haben ebenfalls Kritik an der Pyramide geäußert. Sie argumentieren, dass die Pyramide zu einer Ernährung ermutigt, die reich an raffinierten Kohlenhydraten und arm an gesunden Fetten ist, was nicht mit ihren aktuellen Ernährungsrichtlinien übereinstimmt.
- Medienorganisationen haben die Pyramide kritisiert, weil sie verwirrend und schwer zu verstehen ist. Sie argumentieren, dass die Pyramide zu kompliziert ist, um praktische Ratschläge für den täglichen Verzehr zu geben.
- Mediziner kritisieren die alte Ernährungspyramide, da diese zu einer ungesunden Ernährung und somit zu einer Zunahme chronischer Krankheiten wie Herzkrankheiten und Diabetes beigetragen haben soll.
Wie sollte heute eine aktuelle Ernährungspyramide aussehen?
Eine modernisierte Ernährungspyramide betont die Bedeutung von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten an der Basis.
Gesunde Fette nehmen einen angemessenen Platz auf der untersten Stufe ein.
Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt sowie vielen gesättigten Fetten stehen an der Spitze. Es kommt hier also zu der Empfehlung, diese ungesunden Produkte nicht bzw. nur in geringen Mengen zu konsumieren.
Welche Variationen von Ernährungspyramiden sind denkbar?
Je nach Lebensentwurf sind vegetarische, vegane und traditionelle Ernährungspyramiden denkbar.
Wie sieht eine vegetarische Ernährungspyramide aus?
- An der Basis der vegetarischen Pyramide stehen Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
- Auf der nächsten Ebene finden sich proteinreiche pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Tofu und Tempeh – zudem Milchprodukte und Eier für Ovo-Lacto-Vegetarier.
- Gesunde Fette und Nüsse sind zum reichhaltigen Verzehr empfohlen.
- Süßigkeiten und verarbeitete Lebensmittel stehen an der Spitze auch dieser Ernährungspyramide.
Was empfiehlt die vegane Ernährungspyramide?
An der Basis der veganen Pyramide stehen Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
Auf der nächsten Ebene sind proteinreiche pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Tofu und Tempeh zu finden, dazu Nüsse, Samen und gesunde Fette.
Zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel stehen wie bei allen anderen modernen Pyramiden an der Spitze und sind daher nicht oder kaum empfohlen.
Kann ich eine eigene, persönliche Ernährungspyramide haben?
Ja, eine persönliche Ernährungspyramide ist denkbar. Lassen Sie sich Ihren individuellen Ernährungsplan und eine entsprechende Ernährungspyramide durch meine Konsultation als Ernährungsberaterin erstellen.
Aus einer ärztlich kommentierten Laboranalyse lassen sich ernährungsbezogene Maßnahmen ableiten
Warum kann eine Laboranalyse der Blutwerte hilfreich für den Ernährungsplan sein?
Eine Laboranalyse gibt Auskunft über verschiedene Faktoren zur Gesundheit. Aus diesen Faktoren können wir Empfehlungen ableiten.
- Beispiel Blutzuckerspiegel: Hinweise auf das Risiko für Diabetes machen eine Reduktion der Kohlenhydrataufnahme empfehlenswert.
- Cholesterinspiegel: Hohe Werte können es geraten sein lassen, gesättigte Fette zu reduzieren und die Aufnahme von Ballaststoffen zu erhöhen.
- Vitamin- und Mineralstoffspiegel: Defizite könnten auf die Notwendigkeit hinweisen, mehr bestimmte Lebensmittel zu konsumieren.
- Als Ernährungsberaterin verwende ich Ihre Informationen, um mit Ihnen und für Sie einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen, der zu Ihren persönlichen Gesundheitszielen und Ihrem Lebensstil passt.
Ihre persönliche Ernährungspyramide kann spezielle Empfehlungen enthalten, etwa mehr Omega-3-reiche Lebensmittel für jemand mit hohem Cholesterinspiegel oder eine höhere Proteinzufuhr für Menschen, die Muskeln aufbauen möchten.
Hier finden Sie Informationen über Nährstoffe.